12. September 2024 / Weltnews

Dresdner Carolabrücke gefährdet - Zerstörtes wird abgerissen

Der eingestürzte Brückenzug C der Carolabrücke ist nicht zu halten. Ein Abriss wird vorbereitet. Die in der Elbe liegenden Trümmerteile sind ebenfalls ein Problem - auch weil dort Hochwasser droht.

 Der in der Nacht zum Mittwoch eingestürzte Brückenzug C sei «akut einsturzgefährdet», hieß es von einem Feuerwehrsprecher.

Die in der Nacht zum Mittwoch teilweise eingestürzte Dresdner Elbbrücke ist im Bestand gefährdet. Das betrifft das gesamte Bauwerk, eine konkrete Einschätzung ist derzeit aber «ganz schwer», sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre bei einem Vor-Ort-Termin am Donnerstag. «Was jetzt durchgebogen ist, das ist nicht zu halten». Dieser Strang wird kontrolliert abgerissen, entsprechende Maßnahmen werden in Abstimmung mit Spezialisten, THW und Bundeswehr geprüft und vorbereitet. In der Nacht zu Mittwoch war ein etwa 100 Meter langes Stück der Carolabrücke in Sachsens Hauptstadt eingestürzt, über das Straßenbahngleise sowie ein Fuß- und Radweg führten.

Drohendes Elbe-Hochwasser verschärft Gefährdung 

Der Oberbürgermeister berief auch angesichts des für das kommende Wochenende drohende Elbe-Hochwasser den Stab für außergewöhnliche Ereignisse ein, in dem die beteiligten Verantwortlichen täglich zusammenkommen. Das Gremium machte das Einsatzgebiet und die Carolabrücke zur Drohnen-Flugverbotszone, nachdem dort in der vergangenen Nacht solche Flugobjekte unbekannter Herkunft gesichtet wurden. Welche Auswirkungen das auf die im Fluss liegenden Trümmerteile und die Brücke insgesamt hat, kann momentan noch nicht gesagt werden. Die Lage sei noch «sehr diffus.

«Es ist letztendlich eine Frage der Zeit, ob diese Brücke noch weiter einstürzt», beschrieb Klahre die Situation. Zur Vorbereitung dessen wurde in der vergangenen Nacht ein Unterbau auf der Neustädter Seite errichtet, um die Brücke zu stabilisieren. Bis zum Nachmittag soll das analog auch auf der Altstädter Seite geschafft sein. Das diene dazu, dass derzeit noch unter der Brücke stehende Autos so schnell wie möglich entfernt werden können. «Das ist im Hinblick auf das zu erwartende Hochwasser wichtig, weil das Überflutungsbereich ist.»

Brückenteilreste noch in Bewegung 

Zum kontrollierten Abriss von Teil C sind keine konkreten Aussagen möglich, sagte Klahre. Es stehe noch nicht fest, «welche Möglichkeiten wir haben. Dass die in der Flussmitte liegenden Trümmerteile vor dem Hochwasser geborgen werden, ist unwahrscheinlich. Da alle Stränge der Brücke miteinander verbunden sind, «fand eine Kraftübertragung statt», das habe auch Auswirkungen auf die noch stehenden Brückenbereiche. Wie standsicher diese sind, wird noch geprüft. Bei den Resten von Teil C «wird definitiv was passieren, es bewegt sich weiter, minimal, aber es bewegt sich weiter», sagte er. «Entweder wir greifen ein oder es stürzt irgendwann selbst ein.» 

 

 


Bildnachweis: © Robert Michael/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Weltnews

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Teile Tschechiens, Polens und Österreichs sind unter Wasser
Weltnews

Ganze Regionen in Tschechien leiden unter einem Jahrhunderthochwasser. Auch in Gebieten in Polen und Österreich gibt es Überschwemmungen. In Deutschland steigen ebenfalls die Pegelstände.

weiterlesen...
Boris Becker und Lilian de Carvalho Monteiro feiern Hochzeit
Weltnews

Die Kulisse: Portofino an der Mittelmeer-Küste, Italiens reichste Gemeinde. Hier feiert der Ex-Tennisstar Hochzeit mit Lilian de Carvalho Monteiro, die ihm auch während der Haft zur Seite stand.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Helgolandfähre treibt nach Stromausfall auf Nordsee
Weltnews

Die «Funny Girl» ist auf dem Rückweg von Helgoland nach Büsum. Doch dann fällt der Strom an Bord aus. Aus eigener Kraft schafft es die Fähre nicht in den Hafen. Sie muss abgeschleppt werden.

weiterlesen...
Nach «Helene»: Hurrikan «Milton» steuert auf Florida zu
Weltnews

Mehr als 200 Menschen kostete Sturm «Helene» im Südosten der USA das Leben. Nun steht mit «Milton» die nächste Sturmgefahr bevor.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Helgolandfähre treibt nach Stromausfall auf Nordsee
Weltnews

Die «Funny Girl» ist auf dem Rückweg von Helgoland nach Büsum. Doch dann fällt der Strom an Bord aus. Aus eigener Kraft schafft es die Fähre nicht in den Hafen. Sie muss abgeschleppt werden.

weiterlesen...
Nach «Helene»: Hurrikan «Milton» steuert auf Florida zu
Weltnews

Mehr als 200 Menschen kostete Sturm «Helene» im Südosten der USA das Leben. Nun steht mit «Milton» die nächste Sturmgefahr bevor.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner