2. September 2024 / Weltnews

Züge fahren wieder nach Plan durch Gotthard-Basistunnel

Nach einer Entgleisung war eine wichtige Nord-Süd-Schienenverbindung durch die Alpen monatelang teils blockiert. Jetzt rollt der Verkehr wieder. Eine gute Nachricht für Bahnfahrer aus Deutschland.

Die Ursache des Unfalls war Materialermüdung. (Archivbild)

Gut ein Jahr nach einer Zugentgleisung rollt der Verkehr wieder uneingeschränkt durch den Gotthard-Basistunnel in der Schweiz. Und nicht nur das, das Angebot wurde auch ausgeweitet, wie die Schweizer Bahnen SBB mitteilten: Im mit 57 Kilometern längsten Eisenbahntunnel der Welt verkehren Personenzüge nun im Halbstundentakt. 

Die Verbindung Frankfurt-Mailand ist auch wieder in Betrieb und führt über Zürich, nicht mehr Luzern. Der Gotthard-Basistunnel ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen durch die Alpen. «Der Gotthard-Basistunnel (...) ist zentral für die Mobilität und den Warenverkehr in Europa», sagte der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti bei der Wiedereröffnung der Strecke in Pollegio im Tessin.

Monatelang wurden wegen der Reparaturarbeiten die meisten Personenzüge über eine Bergstrecke umgeleitet. Das verlängerte die Reise zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin um eine Stunde. Güterzüge fuhren eingeschränkt.

16 Güterwaggons sprangen aus den Schienen

Am 10. August 2023 war in der Weströhre des Tunnels ein Güterzug in Richtung Norden entgleist. Menschen kamen nicht zu Schaden. 16 Güterwaggons sprangen 17 Kilometer nach der Tunneleinfahrt aus den Schienen. 

Die Bergung der Waggons dauerte Monate, die Schienen wurden auf sieben Kilometern erneuert. Unfallermittler nannten einen Radscheibenbruch als Ursache für den Unfall. Das sei auf Ermüdungsrisse im Metall zurückzuführen gewesen, die bei den üblichen Kontrollen nicht zu erkennen gewesen seien. Die Schweiz setzte deshalb in Kooperation mit anderen Ländern europaweit strengere Kontrollen von Radscheiben durch. 

Nach vorläufigen Schätzungen der SBB liegt die Schadenssumme, inklusive Ertragsausfällen, bei rund 150 Millionen Franken (rund 160 Millionen Euro). 

 

 

 


Bildnachweis: © Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa
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