28. Mai 2023 / Weltnews

Glücksspiel: Viele Spieler lassen sich selbst sperren

Die rasant gestiegene Zahl «spricht Bände», so der Suchtbeauftragte der Bundesregierung. Da sich die Mehrheit selbst sperren lasse, müsse der Leidensdruck bei vielen Spielsüchtigen sehr groß sein.

In der Sperrdatei eingetragenen Menschen wird unter anderem der Zutritt zu Casinos, Spielbanken oder Spielhallen verwehrt.

Die Zahl der spielsüchtigen Menschen, die sich selbst in die nationale Spielersperrdatei eingetragen haben oder bei denen Angehörige dies veranlasst haben, hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr als vervierfacht. Dies geht aus Daten der Oasis-Sperrdatei hervor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Demnach waren dort Anfang Mai rund 192.600 Personen eingetragen, darunter mehr als 9000, die auf Antrag anderer dort registriert wurden. Ende 2020 waren es laut dem Bericht noch 47.000 Sperren gewesen.

«Die hohe Zahl an Spielersperren spricht Bände», sagte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), dem RND. Sie zeige, dass Spielsucht wirklich an die Substanz gehe, und zwar für die Spielsüchtigen und deren unmittelbares Umfeld. «Da die überwiegende Mehrheit sich selbst sperren lässt, muss der Leidensdruck bei sehr vielen Menschen erheblich sein und auch die Einsicht, selbst etwas unternehmen zu müssen.»

In der Sperrdatei eingetragenen Menschen wird nach den geltenden Vorschriften der Zutritt zu Casinos, Spielbanken oder Spielhallen verwehrt. Auch Geldspielautomaten, Sportwetten, Online-Casinos oder -Poker sind tabu. Alle Anbieter sind nach dem Glücksspielstaatsvertrag verpflichtet, vor der Teilnahme eines Spielers die Datenbank abzufragen. Die Sperre kann selbst veranlasst werden oder durch Dritte, die dem Spieler nahestehen, wie zum Beispiel Familienangehörige oder Partner. Der Antrag kann gestellt werden, wenn es Hinweise auf Spielsucht oder Verschuldung gibt.


Bildnachweis: © Sina Schuldt/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Untergang vor Sizilien: Eine Party wird zum Alptraum
Weltnews

Eine Luxusjacht sinkt vor Sizilien in einem Sturm, Überlebende schildern dramatische Szenen. Unter den Vermissten sind auch der «britische Bill Gates» und seine 18-jährige Tochter.

weiterlesen...
Deutsches Marineschiff spielt «Darth Vader»-Lied in London
Weltnews

Die Korvette «Braunschweig» besuchte die britische Hauptstadt - und amüsierte manche mit ihrer Musikauswahl.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Ein Zwerghippo geht viral - Wie Moo Deng zum It-Girl wurde
Weltnews

Nicht nur der Berliner Zoo hat mit Zwerghippo Toni einen Hype entfacht - auch in Thailand geht ein Mini-Flusspferd viral: Moo Deng ist eine Internet-Sensation, samt Huldigung durch den FC Bayern.

weiterlesen...
«Ein Herzenswunsch» – Helene Fischer macht Musik für Kinder
Weltnews

Helene Fischer ist bekannt für Pop-Schlager und aufwendige Bühnenshows. Jetzt geht die Künstlerin neue musikalische Wege und bringt Kinderlieder heraus - mit dabei: ein 3D-Abbild ihrer selbst.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ein Zwerghippo geht viral - Wie Moo Deng zum It-Girl wurde
Weltnews

Nicht nur der Berliner Zoo hat mit Zwerghippo Toni einen Hype entfacht - auch in Thailand geht ein Mini-Flusspferd viral: Moo Deng ist eine Internet-Sensation, samt Huldigung durch den FC Bayern.

weiterlesen...
«Ein Herzenswunsch» – Helene Fischer macht Musik für Kinder
Weltnews

Helene Fischer ist bekannt für Pop-Schlager und aufwendige Bühnenshows. Jetzt geht die Künstlerin neue musikalische Wege und bringt Kinderlieder heraus - mit dabei: ein 3D-Abbild ihrer selbst.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner