26. September 2023 / Weltnews

Wohl Negativrekord bei Meereisausdehnung in der Antarktis

In der Antarktis gibt derzeit vergleichsweise wenig Eis. US-Behörden melden dramatische Werte. Warum das so ist, ist nicht ganz klar.

Die Meereisausdehnung in der Antarktis dürfte US-Behörden zufolge in diesem Jahr einen negativen Rekordwert erreichen.

Die maximale Ausdehnung des Meereises in der Antarktis dürfte nach Angaben von US-Behörden in diesem Jahr einen negativen Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht haben. Die Meeresausdehnung schwankt stark im Jahresverlauf und erreicht in der Regel ihr Minimum im Februar und ihren Höchstwert im September.

So wurde in diesem Jahr Satellitenaufnahmen zufolge die flächenmäßig größte Eisbedeckung mit 16,96 Millionen Quadratkilometern vermutlich am 10. September erreicht. Das ist der niedrigste Wert für diese sogenannte maximale Ausdehnung seit 45 Jahren, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Zum Vergleich: Der Durchschnittswert für die Jahre 1981 bis 2010 liegt bei 18,71 Millionen Quadratkilometern.

Die Ausdehnung liege in diesem Jahr mehr als eine Million Quadratkilometer unter dem bisherigen Rekordtief von 1986, teilte das US-amerikanische National Snow and Ice Data Center (NSIDC) an der Universität von Colorado in Boulder mit. Es arbeitet mit der Nasa zusammen.

Die aktuellen Messungen seien vorläufig und könnten noch revidiert werden, teilten Nasa und das NSIDC weiter mit. Grund seien anhaltende Winterbedingungen, die die Ausdehnung des Eises noch weiter vergrößern könnten, so das NSIDC. Anfang Oktober soll demnach die endgültige Analyse veröffentlicht werden.

Was ist die Ursache?

Sowohl NSIDC als auch die NASA nennen keinen Grund für die geringe Ausdehnung. Experten zufolge ist unklar, ob dies hauptsächlich auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist - oder eher auf natürliche Variabilität.

Das Alfred-Wegener-Institut schrieb kürzlich, es seien bereits früher teils erhebliche Abweichungen vom langjährigen Durchschnitt beobachtet worden. Im Vergleich zur Arktis weise das antarktische Meer eine größere Schwankungsbreite an maximaler und minimaler Ausdehnung auf, was größtenteils auf geografische Unterschiede zwischen den beiden Regionen zurückzuführen sei. Dennoch sei die derzeit geringe Ausdehnung des antarktischen Meereises ungewöhnlich.


Bildnachweis: © Natacha Pisarenko/AP
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Institut: Wieder sterben zahlreiche Amseln am Usutu-Virus
Weltnews

Vor sechs Jahren sind in Deutschland zahlreiche Amseln gestorben. Ein Grund dafür war das Usutu-Virus. Es ist auch 2024 wieder aktiv - viele tote Tiere werden gemeldet.

weiterlesen...
Versagen des «Starliner» - Wie kehren die Astronauten heim?
Weltnews

Rund eine Woche sollten zwei Nasa-Astronauten an Bord der ISS bleiben. Weil der «Starliner» Probleme macht, sind es jetzt schon fast drei Monate. Die Nasa steht vor einer schwierigen Entscheidung.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Hochwasser von Polen bis Österreich: Deutschland rüstet sich
Weltnews

Nach dem verheerenden Dauerregen stehen Tausende Menschen von Polen über Tschechien, Rumänien bis nach Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Eine Wasserwalze kommt auch nach Deutschland.

weiterlesen...
Auf dem Weg zur Schule: 14-Jährige stirbt an Bahnübergang
Weltnews

Auf dem Weg zur Schule will eine 14-Jährige trotz geschlossener Schranke die Schienen überqueren. Sie wird von einem Fernzug erfasst und stirbt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Hochwasser von Polen bis Österreich: Deutschland rüstet sich
Weltnews

Nach dem verheerenden Dauerregen stehen Tausende Menschen von Polen über Tschechien, Rumänien bis nach Österreich vor den Trümmern ihrer Existenz. Eine Wasserwalze kommt auch nach Deutschland.

weiterlesen...
Auf dem Weg zur Schule: 14-Jährige stirbt an Bahnübergang
Weltnews

Auf dem Weg zur Schule will eine 14-Jährige trotz geschlossener Schranke die Schienen überqueren. Sie wird von einem Fernzug erfasst und stirbt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner