19. August 2024 / Weltnews

Polen kämpft gegen Ausbreitung der giftigen Goldalge

Vor zwei Jahren wurden massenhaft tote Fische in der Oder entdeckt. Nun registrieren polnische Behörde eine Blüte der giftigen Goldalge in Nebengewässern des Flusses. Chemie soll die Alge eindämmen.

Der mit der Oder verbundene Gleiwitzer Kanal, in dem es erneut zu einer Blüte der giftigen Goldalge gekommen ist. (Archivbild)

Nach dem Fund von Tonnen verendeter Fische in Nebengewässern der Oder versuchen polnische Behörden, die Blüte der giftigen Goldalge mit Chemie einzudämmen. In den vergangenen Tage sei an einer Stelle des mit der Oder verbundenen Gleiwitzer Kanals kontrolliert Wasserstoffperoxid eingeleitet worden, teilte das Klima- und Umweltschutzministeriums in Warschau mit. «Einem vorläufigen Bericht zufolge zerstörte der Versuch mit Wasserstoffperoxid die Zellen der Goldalge und führte zu einer Reduzierung dieser Alge mit einer Effizienz von 90 bis 99,9 Prozent.».

Wasserstoffperoxid als Notmaßnahme

Die Einleitung von Wasserstoffperoxid sei allerdings nur eine Krisenmaßnahme, betonte Umweltministerin Paulina Hennig-Kloska. «Unser Ziel besteht natürlich darin, die Verunreinigungen zu reduzieren, die in den Stausee, den Gleiwitzer Kanal und in die Oder fließen.» Polen arbeitet an einem Plan, vor allem die Salzeinleitungen aus dem Bergbau zu verringern.

Innerhalb der vergangenen zwei Wochen hatten polnische Behörden insgesamt 77 Tonnen verendeter Fische aus dem Gleiwitzer Kanal und dem Stausee Dzierzno Duze geborgen. Das Umweltministerium sprach von einer lokalen Umweltkatastrophe.

Fischsterben im Sommer 2022

Bereits im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.

Der 1939 in Betrieb genommene Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Bereits im vergangenen Sommer war dort eine große Menge toter Fische geborgen worden. Die Behörden ordneten eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff an.


Bildnachweis: © Krzysztof Swiderski/pap/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Untergang vor Sizilien: Eine Party wird zum Alptraum
Weltnews

Eine Luxusjacht sinkt vor Sizilien in einem Sturm, Überlebende schildern dramatische Szenen. Unter den Vermissten sind auch der «britische Bill Gates» und seine 18-jährige Tochter.

weiterlesen...
Deutsches Marineschiff spielt «Darth Vader»-Lied in London
Weltnews

Die Korvette «Braunschweig» besuchte die britische Hauptstadt - und amüsierte manche mit ihrer Musikauswahl.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Todesfahrerin aus Toskana sagt aus - Trauer in Duisburg
Weltnews

Ihr Auto erfasste zwei Schülerinnen aus Duisburg tödlich, doch die Unfallfahrerin erinnert sich laut eigener Aussage an nichts. Die aus der Toskana heimgekehrte Gruppe kämpft mit Schock und Trauer.

weiterlesen...
Kosmetik-Trends bei Kindern - Schadet das der jungen Haut?
Weltnews

In den sozialen Medien sind geschönte Gesichter ständig präsent. Schon Kinder bekommen dadurch das Gefühl, etwas für ihre Haut tun zu müssen - mit Folgen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Todesfahrerin aus Toskana sagt aus - Trauer in Duisburg
Weltnews

Ihr Auto erfasste zwei Schülerinnen aus Duisburg tödlich, doch die Unfallfahrerin erinnert sich laut eigener Aussage an nichts. Die aus der Toskana heimgekehrte Gruppe kämpft mit Schock und Trauer.

weiterlesen...
Kosmetik-Trends bei Kindern - Schadet das der jungen Haut?
Weltnews

In den sozialen Medien sind geschönte Gesichter ständig präsent. Schon Kinder bekommen dadurch das Gefühl, etwas für ihre Haut tun zu müssen - mit Folgen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner