19. Juli 2023 / Weltnews

Familienunternehmer lehnen Siesta für Beschäftigte ab

Morgens arbeiten, in der Hitze ruhen - das könnte heiße Sommer auch in Deutschland erträglicher machen. Die Siesta kennen viele aus Spanien. Auf Arbeitgeberseite hält man das aber für keine gute Idee.

Ein Arbeiter legt auf dem Gelände der Landesgartenschau eine Pause ein. Amtsärzte regen angesichts hoher Temperaturen im Sommer die Einführung einer Siesta-Arbeitsweise an.

Die Präsidentin des Verbandes der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, hat eine Hitze-Siesta für Beschäftigte in Deutschland abgelehnt. «Bei hohen Temperaturen sind Arbeitgeber durch Vorgaben zum Arbeitsschutz bereits jetzt dazu aufgerufen, Maßnahmen für ein erträgliches Arbeiten zu ergreifen. Die Notwendigkeit einer flächendeckenden, womöglich gesetzlich festgelegten Siesta im Sommer sehe ich nicht», sagte Ostermann der Düsseldorfer «Rheinischen Post».

«Modelle wie Vertrauensarbeits- und Gleitzeit bieten in vielen Jobs, wo dies vom Arbeitsablauf her möglich ist, ohnehin die Möglichkeit, an heißen Tagen bereits früh mit der Arbeit zu beginnen, um die kühleren Stunden am Morgen optimal dafür zu nutzen. Frei nach dem Motto: Früher Vogel fängt den kühlsten Wurm», sagte Ostermann.

Der Verband repräsentiert nach eigenen Angaben die wirtschaftspolitischen Interessen von 180.000 Familienunternehmern in Deutschland, die acht Millionen sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter beschäftigen.

Gestern war eine Diskussion über eine hitzebedingt längere Mittagspause in Deutschland aufgekommen. «Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen, ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten», sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

«Siesta in der Hitze ist sicherlich kein schlechter Vorschlag», schrieb Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach dazu auf Twitter. Der SPD-Politiker sieht in der Frage allerdings nicht die Politik gefordert.


Bildnachweis: © Uwe Anspach/dpa
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