12. September 2024 / Weltnews

Bundesweiter Warntag: Heute heulen Sirenen und Apps warnen

Deutschland übt heute wieder für den Ernstfall. Damit die Bevölkerung in Notlagen möglichst rasch vor drohenden Gefahren gewarnt werden kann, schrillen am bundesweiten Warntag Handys und Sirenen.

Sirenen hielten viele Politiker nach dem Ende des Kalten Krieges für überflüssig. Heute sieht man das anders, wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, aber auch wegen der Erfah...

Ein Probealarm soll heute am bundesweiten Warntag in ganz Deutschland Handys und Sirenen schrillen, heulen und brummen lassen. Ausgelöst wird die für etwa 11.00 Uhr angekündigte Warnung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Bürgerinnen und Bürger sollen dann über das Cell Broadcast System auf ihren Mobiltelefonen eine Warn-Botschaft erhalten. Verbreitet wird der Probealarm dann auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln.

Wer Warn-Apps wie Nina oder Katwarn auf seinem Smartphone installiert hat, soll auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung bekommen. Die Kommunen können außerdem zusätzliche Warnmittel wie Lautsprecherwagen und Sirenen einsetzen. Für sie ist die Teilnahme an der Übung, die zeigen soll, wie gut eine Alarmierung im Notfall funktioniert, allerdings freiwillig.

Vielerorts sind in den vergangenen Jahren alte Sirenen ertüchtigt beziehungsweise neue moderne Sirenen installiert worden. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die verheerende Flut im Ahrtal 2021 ist bei vielen Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen die Überzeugung gewachsen, dass auch dieses Warnmittel für die Alarmierung der Bevölkerung in Krisen- und Katastrophenlagen zur Verfügung stehen sollte. Ein bundesweiter Überblick, wo überall Sirenen vorhanden sind und wo es regional Lücken gibt, fehlt allerdings immer noch.

Unter anderem in Niedersachsen und Bremen werden an diesem Warntag viele neu angeschaffte Sirenen erstmals einem Praxistest unterzogen.

Städte und Gemeinden sollen auch mitmachen

Der Bund habe in den vergangenen Jahren mit Cell Broadcast optimale Voraussetzungen für eine umfassende Warnung der Bevölkerung geschaffen, sagte der Grünen-Innenpolitiker Leon Eckert. Damit alle Menschen erreicht werden, müssten die Länder jetzt ihren Teil beisteuern und ihre Städte und Gemeinden verpflichten, am Warntag teilzunehmen. «Nur so können bei einer Übung Schwachstellen der Warnung - zum Beispiel bei der Sireneninfrastruktur - erkannt werden», mahnte der Bundestagsabgeordnete. «Wenn nur die teilnehmen, die bereits gut aufgestellt sind, werden wir nicht besser.»

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte, gut funktionierende Warnsysteme seien «lebenswichtig». Deshalb sei es wichtig, diese regelmäßig einem großen «Stresstest» zu unterziehen.

Um den Katastrophenschutz müssen sich in Deutschland die Länder kümmern. Für den Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall ist der Bund zuständig. Allerdings können die Länder bei schweren Unwettern oder anderen Katastrophen Unterstützung vom Bund anfordern, etwa durch die Bundeswehr oder die Bundespolizei.


Bildnachweis: © Patrick Pleul/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Rockband Linkin Park ist mit neuer Sängerin zurück
Weltnews

Linkin Park feiern nach sieben Jahren mit «From Zero» ihr Comeback. Es ist das erste Album mit Emily Armstrong und Colin Brittain als neuen Bandmitgliedern.

weiterlesen...
Brückeneinsturz in Dresden - Desaster mit glimpflichem Ende
Weltnews

Ein Teil der Carolabrücke in Dresden stürzt in der Nacht in die Elbe. Eine wichtige Verkehrsader ist unpassierbar. Die Stadt entgeht knapp einer Katastrophe. Wie konnte das passieren?

weiterlesen...
Teile Tschechiens, Polens und Österreichs sind unter Wasser
Weltnews

Ganze Regionen in Tschechien leiden unter einem Jahrhunderthochwasser. Auch in Gebieten in Polen und Österreich gibt es Überschwemmungen. In Deutschland steigen ebenfalls die Pegelstände.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Kongo beginnt mit Mpox-Impfungen
Weltnews

Dem Virus sind in dem Land schon Hunderte Menschen zum Opfer gefallen. Nun haben im Kongo Impfungen begonnen - zunächst für bestimmte Berufsgruppen.

weiterlesen...
Sicherheitskreise: Opfer von Göppingen stammen aus Syrien
Weltnews

Die Ermittlungen zu den Schüssen in einer Bar in Göppingen stehen am Anfang. Ein Mann stirbt, zwei weitere werden lebensgefährlich verletzt. Sie kommen aus Syrien.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Kongo beginnt mit Mpox-Impfungen
Weltnews

Dem Virus sind in dem Land schon Hunderte Menschen zum Opfer gefallen. Nun haben im Kongo Impfungen begonnen - zunächst für bestimmte Berufsgruppen.

weiterlesen...
Sicherheitskreise: Opfer von Göppingen stammen aus Syrien
Weltnews

Die Ermittlungen zu den Schüssen in einer Bar in Göppingen stehen am Anfang. Ein Mann stirbt, zwei weitere werden lebensgefährlich verletzt. Sie kommen aus Syrien.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner