10. August 2024 / Weltnews

Bergungsarbeiten nach Flugzeugabsturz in Brasilien

Ein Flugzeug stürzt urplötzlich ab, alle 62 Insassen sterben. Eis auf den Flügeln könnte eine Rolle gespielt haben. Die Bergungsarbeiten laufen.

Die Black Box wurde von der brasilianischen Luftwaffe (FAB) gefunden.

Einen Tag nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in einem Wohngebiet im Großraum der brasilianischen Metropole São Paulo werden die Leichen geborgen und identifiziert. «Wir gehen davon aus, dass alle Leichen bis zum Ende des Tages abtransportiert sein werden», sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Kriminalistik, Carlos Palhares, vor Medienvertretern. Bisher seien 31 Menschen geborgen worden, berichtete das Nachrichtenportal «G1» unter Berufung auf den Zivilschutz. Bei dem Unglück kamen 62 Menschen ums Leben.

Die Fluggesellschaft VoePass hatte anfangs diese Zahl angegeben, Stunden später auf 61 korrigiert und am Samstagmorgen (Ortszeit) wieder auf 62 erhöht. Ein Name eines Passagiers war laut «G1» zunächst aufgrund eines technischen Problems nicht auf der Liste der an Bord gegangenen Passagiere gefunden worden.

Unter den Opfern befanden sich dem Bericht zufolge unter anderem ein Vater und seine dreijährige Tochter, die den Vatertag - der in Brasilien am Sonntag gefeiert wird - gemeinsam verbringen wollten, Assistenzärzte, Geschäftsleute und Professoren.

Sowohl der Flugdatenschreiber als auch der Stimmenrekorder - die sogenannte Black Box - sei von der brasilianischen Luftwaffe (FAB) gefunden worden, sagte der Leiter des Zentrums für die Untersuchung und Vorbeugung von Luftfahrtunfällen (Cenipa), Marcelo Moreno. Ob die Geräte Aufschluss über die Ursache des Absturzes geben könnten, hänge vom Grad ihrer Beschädigung ab, hieß es.

Das Turboprop-Passagierflugzeug vom Typ ATR 72 war am Freitag auf dem Flug von Cascavel im Bundesstaat Paraná nach São Paulo kurz vor dem Ziel in ein Wohngebiet der Kleinstadt Vinhedo abgestürzt. Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das Flugzeug in weniger als einer Minute um fast 4.000 Höhenmeter absackte. Es habe vor dem Absturz keine Art von Notfall-Erklärung gegeben, sagte Moreno.

Ermittlungen nach dem Unglück

Die Unglücksursache wird noch ermittelt. Experten erwägen auch eine Bildung von Eis auf den Flügeln - damit verwandele sich ein Flugzeug in «einen Stein ohne Auftrieb», schrieb etwa das brasilianische Nachrichtenportal UOL. Demnach gab es für den Ort des Absturzes eine Warnung vor Eisbildung. Andere Experten schlossen nicht aus, dass nicht nur eine Ursache den Absturz ausgelöst habe.

 


Bildnachweis: © Andre Penner/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Erste West-Nil-Virus-Infektion erfasst - «erhöhte Aktivität»
Weltnews

Mit dem West-Nil-Virus übertragen einheimische Stechmücken seit einigen Jahren einen potenziell tödlichen Erreger. In diesem Jahr könnte es vergleichsweise viele Fälle geben.

weiterlesen...
Institut: Wieder sterben zahlreiche Amseln am Usutu-Virus
Weltnews

Vor sechs Jahren sind in Deutschland zahlreiche Amseln gestorben. Ein Grund dafür war das Usutu-Virus. Es ist auch 2024 wieder aktiv - viele tote Tiere werden gemeldet.

weiterlesen...
Untergang vor Sizilien: Eine Party wird zum Alptraum
Weltnews

Eine Luxusjacht sinkt vor Sizilien in einem Sturm, Überlebende schildern dramatische Szenen. Unter den Vermissten sind auch der «britische Bill Gates» und seine 18-jährige Tochter.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Virologin: Corona-Welle steht bevor - kein Grund zur Sorge
Weltnews

Wenn es kalt wird, halten sich viele Menschen naturgemäß mehr in Innenräumen aus - und infizieren sich häufiger mit Atemwegserkrankungen wie Corona. Was für die kommende Saison zu erwarten ist.

weiterlesen...
Aufräumarbeiten an vielen Orten - Elbe und Oder steigen an
Weltnews

In den Nachbarländern beginnen die Menschen mit Aufräumarbeiten nach der Flut. An der Elbe dürften die Pegelstände allerdings weiter steigen. Auch die Oder-Regionen wappnen sich für Hochwasser.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Virologin: Corona-Welle steht bevor - kein Grund zur Sorge
Weltnews

Wenn es kalt wird, halten sich viele Menschen naturgemäß mehr in Innenräumen aus - und infizieren sich häufiger mit Atemwegserkrankungen wie Corona. Was für die kommende Saison zu erwarten ist.

weiterlesen...
Aufräumarbeiten an vielen Orten - Elbe und Oder steigen an
Weltnews

In den Nachbarländern beginnen die Menschen mit Aufräumarbeiten nach der Flut. An der Elbe dürften die Pegelstände allerdings weiter steigen. Auch die Oder-Regionen wappnen sich für Hochwasser.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner